Lizenzierung vs. Eigenvermarktung
Das Ziel jeder Erfindung/Geschäftsidee ist es, einen Kooperationspartner zu finden, mit dem sich die Idee realisieren lässt. Denn aus der Vorstellung des Erfinders soll schlussendlich ein fertiges Produkt werden.
Dabei stellt sich lediglich die Frage, wie man am besten vorgeht.
a) Lizenziert man die eigene Erfindung an einen Kooperationspartner (z.B. Hersteller), dann erhält man eine Lizenzgebühr von dem Partner, damit er das Produkt herstellen und vertreiben kann.
b) Oder man geht den Weg der Eigenvermarktung. Dabei sucht man einen geeigneten Hersteller und lässt eine Mini-Serie produzieren. Wenn man das fertige Produkt dann in Händen hält, bietet man die Idee selbst möglichen Kunden an.
Beide Wege führen zum fertigen Produkt, doch sie unterscheiden sich signifikant in ihrer Vorgehensweise:
Wege der Ideenvermarktung
Egal ob auf eine Lizenzierung oder die Eigenvermarktung abgezielt wird: der Grundstein ist eine gute Vorbereitung. Das bedeutet der Erfinder muss sich im ersten Schritt sehr intensiv mit der eigenen Erfindung beschäftigen, um eine spätere Vermarktung zu ermöglichen. Einen kurzen Leitfaden zu der ersten Vorgehensweise wurde bereits in unserem Blogartikel 1×1 der Ideenaufbereitung erläutert.
Im Anschluss kann man selbst das Pitchdeck für die Erfindung vorzubereiten, oder man beauftragt professionelle Partner wie die Erfinderberatung damit. Wir greifen dabei auf gängige Hilfsmittel wie Grafiken, Texte, Bilder zurück, die in ansprechender Form auf einer Landingpage zur Idee dargestellt werden. Mit diesen Unterlagen kann man dann an Hersteller und andere Kooperationspartner herantreten, vorausgesetzt man hat auch ein Schutzrecht für die Idee angemeldet.
Tipp: Wenn dies noch nicht erfolgt ist, raten wir dringend vorab eine Geheimhaltungserklärung (eine NDA) mit der Firma aufzusetzen, bevor man über eine ungeschützte Idee mit jemanden spricht.
Lizenzierung über den Kooperationspartner
Nachdem die Präsentationsunterlagen ordentlich vorbereitet wurden, beginnt man die Idee passenden Kooperationspartnern vorzustellen. Für gewöhnlich steigt man in Gespräche mit den Interessenten ein und wenn vorhanden bzw. nötig, präsentiert man auch den Prototyp.
Wichtig: eine Erfindung muss dem Interessenten eine Perspektive, eine Zukunft für eine neue Erfindung bzw. ein neues Produkt ermöglichen. Trifft dabei die Idee noch den aktuellen Zeitgeist, dann steht einer erfolgreichen Lizenzierung nichts im Wege. Dann ist “das Eisen im Feuer” und der Kooperationspartner ist einem Lizenzvertrag gegenüber aufgeschlossen.

Die Verhandlungen beginnen: der Lizenzvertrag
Lizenzverträge werden in der Regel vom Lizenznehmer bereitgestellt. Jedes Business hat doch sehr unterschiedliche Bedürfnisse, wobei der Lizenznehmer in den meisten Fällen seine Interessen ganz klar in den Vordergrund stellt. Dieser übernimmt schließlich auch den Großteil des Risikos (z.B. für die Entwicklung, Produktion und den Vertrieb) und die Verantwortung für den Erfolg. Immerhin muss auch Umsatz mit dem späteren Produkt generiert werden, was die Aufgabe des Kooperationspartners ist. Für den Erfinder stellt der Lizenzabschluss die einfachste und kostengünstigste Form der Vermarktung dar. Er ist finanziell beteiligt, wenn sich seine Idee am Markt durch den Kooperationspartner verkauft.
In welcher Form will der zukünftige Partner mit dem Erfinder zusammenarbeiten? Der Lizenzvertrag regelt inwieweit Einnahmen generiert bzw. aus lizenziert werden oder ob ein Buy-out, eine Einmalzahlung für die Idee erfolgt! Es wird in diesem Punkt Offenheit für beide Wege empfohlen. Im Laufe der Vermarktungszeit kristallisiert sich der optimale Weg ganz von selbst heraus.

Do it yourself: die Eigenvermarktung
Eine Eigenvermarktung betrifft Erfindungen, die bereits fertig entwickelt sind. Nicht zu vergessen sind in dem ganzen Prozess eine Vielzahl von Schritten, die zu beachten sind.
- Ist bereits ein Produktname und Logo entwickelt worden?
- Hat man einen Hersteller, welcher das Produkt erzeugen und geeignet verpacken kann?
- Ist das Produkt in einer gewissen Menge produzierbar und kann der Erfinder die gewünschte Produktionsmenge auch vorfinanzieren?
- Wer oder wie verkauft man das Produkt tatsächlich auf dem Markt? B2B = F2F oder über einen Webshop?
- Wie sieht es mit der Auslieferung aus? Versendet man das Produkt oder wird es vom Erfinder persönlich zugestellt?
Mit diesen Fragen sollte man sich als Erfinder vorab beschäftigen, bevor man eine Eigenvermarktung überstürzt. Denn oftmals wird der Aufwand dafür unterschätzt und Geldressourcen neigen sich im Laufe des Prozesses schnell dem Ende zu. Hier kommt es definitiv auf eine gute Planung an.
Sie brauchen Hilfe bei der Ideenvermarktung?
Die Ideenvermarktung ist ein komplexer Vorgang, der vor allem private Erfinder auch überfordern kann. Hier muss man aber nicht verzweifeln: Denn als Erfinderberatung helfen wir genau bei der Umsetzung und Vermarktung von Produktneuheiten. Kontaktieren Sie uns über unser Kontaktformular für eine vertrauliche Erstberatung.