Ideen für neue Speisen und Getränke
Der Markt für Getränke und Speisen explodiert förmlich. Jeden Tag erscheinen neue Produkte oder bestehende Rezepturen werden an aktuelle Food Trends angepasst. Viele Ideen aus dem Food & Beverage Bereich haben damit zu tun, dass gewohnte Speisen und Getränke neue Geschmäcker enthalten oder weitere Inhaltstoffe zugesetzt werden. Nun fragt man sich zu Recht ob es sich bei der neuen Rezeptur schon um eine Erfindung für den Lebensmittelmarkt handelt.
Die Produktentwicklung mit Rezept
Worauf muss man bei der Rezepturentwicklung achten?
Jeder kennt es: man mixt in der Küche zufällig oder beabsichtigt zwei Lebensmittel zusammen, die man noch nie zuvor miteinander verwendet hat und schon entsteht ein neuer Geschmack oder eine gute Konsistenz, um eine bisher eintönige Speise oder ein langweiliges Getränk aufzuwerten.
Diese Geschmacksexplosion möchte man gerne mit der Welt teilen, doch gleichzeitig stellt sich die Frage wie man hier am besten vorgeht.
Zutaten genau auflisten
Wie bei einem Kochrezept beginnt man zuerst die Zutaten aufzulisten. Was kommt alles in das neue Getränk oder Gericht und worauf muss man ein spezielles Augenmerk legen? Hier sollte man möglichst präzise vorgehen, damit man auch jedes Mal den gewünschten Geschmack, Geruch und eine visuell ansprechende Optik erzielt.
Hier ein kleines Beispiel, um zu verdeutlichen, worauf es bei einer Rezepturentwicklung ankommt: Wenn ein neuer Drink mit Orangensaft gemixt wird – worauf muss man bei dem Orangensaft achten? Soll dieser Bio sein, soll er mit Fruchtfleisch versetzt sein, soll man auf einen säurereduzierten Orangensaft zurückgreifen oder ist überhaupt von einer anderen Sorte wie Blutorangensaft die Rede?
Diese kleinen Details sind relevant in der Lebensmittelentwicklung. Wie in einem Labor müssen Zutaten genau übereinstimmen, um auch bei mehrfachen Herstellungsversuchen das gleiche Ergebnis zu erhalten.

Mengenangaben einheitlich anführen
Im nächsten Schritt muss klar sein wieviel von jeder Zutat in die neue Rezeptur kommt. Dabei ist es wichtig genaue Maßangaben zu notieren, die international anerkannt sind. Bei festen Zutaten gibt man die Menge meist in Gramm (g) an, bei Flüssigkeiten hingegen arbeitet man in der Regel mit Milliliter (ml). Auch kleinere Maßeinheiten wie Teelöffel (TL), Esslöffel (EL) oder eine „Prise“ helfen ein Rezept genau abzuschmecken. Dabei darf man nicht vergessen, dass am internationalen Markt auch andere Mengenangaben Verwendung finden, welche man verwenden sollte.

Zubereitung und Zeitangaben
Sobald geklärt ist was und wieviel davon verwendet wird, kommt die Zubereitung ins Spiel. In welcher Reihenfolge werden die Zutaten gemischt, wie werden sie gemischt (z.B. per Hand eingerührt oder mit einem Stabmixer vermengt), wird die Speise erhitzt (auf wieviel Grad und für wie lange?), muss man die Zutaten zuvor abkühlen, bevor man sie weiter verarbeitet usw. Hier müssen alle Arbeitsschritte klar, das richtige Werkzeug vorhanden sein und Temperaturvorgaben eingehalten werden, damit das gewünschte Ergebnis erzielt wird. Hier darf nicht improvisiert werden, sondern man muss alles akribisch festhalten.
Tipp: Notizen machen ist essenziell! Auch Änderungen genau festzuhalten und den Vorgang mehrfach wiederholen sind Grundvoraussetzungen, um eine gelungene Rezeptur zu machen.
Aufbewahrung und Verpackung
Wenn die neue Speise oder das neue Getränk nun fertig hergestellt ist, bleibt die Frage wie man es am besten aufbewahrt: Bei Raumtemperatur, im Kühlschrank oder muss es nach der Zubereitung sogar eingefroren werden? Es schadet auch nicht sich bereits über die Haltbarkeit des Produktes Gedanken zu machen – je nach Inhaltstoffen weiß man was einfach zu konservieren und was eher schwierig aufzubewahren ist.
Außerdem kann man bereits erste Überlegungen zur Verpackungsweise tätigen. Ob auf Glas, Tetrapack oder Plastik zurückgegriffen wird, ist vor allem in der Massenanfertigung später ein essenzieller Kostenpunkt der schon Informationen über die Preisstruktur geben kann.
Wie kommt das neue Lebensmittel/Getränk auf den Markt?
Hier gibt es mehrere Wege, die man als Erfinder einschlagen kann: entweder man versucht die Idee zu verkaufen oder man stellt das Produkt selbst her. In beiden Optionen gibt es wichtige Schritte zu beachten. Doch eines ist in jedem Fall essenziell: die Geheimhaltungserklärung! Und optional lässt sich auch auf einen Markenschutz zur eigenen Sicherheit zurückgreifen:
Geheimhaltungserklärung
Bevor man eine neue Rezeptur, mit der man später auch Einnahmen erlangen möchte, mit jemanden teilt, ist es ratsam sich eine Geheimhaltungserklärung unterzeichnen zu lassen. Worauf es dabei ankommt, wurde in folgendem Artikel von Junge Gründer sehr umfangreich erläutert: https://www.junge-gruender.de/dokumente/non-disclosure-agreement-nda/. Nur mittels einer Verschwiegenheitsvereinbarung kann verhindert werden, dass das eigene Produkt ohne eigene Beteiligung am Markt erscheint.
Denn eines ist klar: Rezepturen lassen sich nicht schützen, sondern nur geheim halten. Bekannte Beispiele hierfür sind Coca Cola oder die Sauce im Big Mac. Natürlich lassen sich im Labor viele Bestandteile eines Produktes herausfinden, doch wenn man eine Geheimzutat auch geheim hält, ist dies wesentlich schwieriger.

Markenschutz
Neben der Geheimhaltungserklärung kann man auch zusätzlich einen Markenschutz für die Idee anmelden. Damit schützt man, dass eine Rezeptur nur unter einem bestimmten Namen auf den Markt kommen soll. Diese Vorgehensweise hat z.B. Red Bull gewählt, bevor Sie ihren Energie Drink auf den Markt gebracht haben. Als Ergänzung zur Geheimhaltungserklärung kann der Markenschutz auch amtlich eingetragen werden. Mehr Informationen hierfür finden Sie auf der Website vom Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum: https://euipo.europa.eu/ohimportal/de/trade-marks
Doch wenn die Parameter für eine erste industrielle Herstellung des eigenen Produktes abgeklärt sind, kann man nun eine der folgenden Vorgehensweisen wählen:

Do it yourself – Der Weg zum Lohnabfüller
Viele Unternehmen aus der Branche sind bereit neue Rezepturen für den Erfinder abzufüllen. Das bedeutet ein Lohnabfüller wird vom Erfinder beauftragt eine „Kleinserie“ des Produktes herzustellen.
Somit kauft er die Zutaten bei seinem Lieferanten ein und bereitet das neue Getränk oder das neue Lebensmittel unter Einsatz eigener Mittel (Maschinen und Arbeitskräfte) zu. Dabei werden passende Maschinen verwendet, um Zutaten zu mischen, erhitzen/kühlen/destillieren usw. und um das Produkt auch abzufüllen. Im letzten Schritt wird eine geeignete Verpackung gewählt, die für eine ideale Haltbarkeit des neuen Produktes sorgt.
Manche Lohnabfüller bieten auch an, dass sie eine Kennzeichnung und Zertifizierung für das Produkt vornehmen können. Natürlich sind für Lebensmittel und Getränke besonders strenge Auflagen in Kraft, die jedes neue Produkt zu erfüllen hat. Ein Profi wie ein Lohnabfüller hat hier meist routinierte Vorgehensweisen, um eine Zertifizierung und Kennzeichnung für ein neues Produkt zu erlangen.
Für diese Dienstleistung lässt sich der Lohnabfüller auch bezahlen und eine Mindestbestellmenge wird vorgegeben.
Das bedeutet, dass der Erfinder vorab in sein Produkt investieren muss, um eine erste Miniserie zu erhalten, mit der man im Anschluss eine Vermarktung starten kann. Denn abgesehen davon, dass man in der Fertigung des Produktes genau eingreifen kann, ist es nun auch möglich Kostproben an Kooperationspartner zu schicken, die das Produkt dann auch später auf den Markt bringen können.
Kooperationspartner suchen
Ob mit oder ohne Miniserie, eine Idee lässt sich in der Regel immer Kooperationspartnern vorstellen. Natürlich erfolgt dies bei ungeschützten Ideen unter Einhaltung der Geheimhaltung. Wenn man bereits Kostproben zur Verfügung hat, können diese die Chancen auf einen Deal stärken.
Nach einer Präsentation macht sich der Kooperationspartner Gedanken, ob er über die nötigen Lieferanten, Prozesse, Fertigungen und Verpackungsoptionen verfügt und ob das neue Produkt für den eigenen Kundenstamm interessant wäre. Auch hier kommt wieder die ideale Ideenaufbereitung ins Spiel: überzeugende Argumente und Vorteile gegenüber bestehenden Produkten sorgen für Aufmerksamkeit bei einer Präsentation eines neuen Produktes. Demnach ist ein gut aufbereitetes Pitch deck definitiv eine Begünstigung für die Unternehmensansprache.

Vermarktung von Ideen im F&B Bereich
Der Blogartikel hat gezeigt, wie viel Vorbereitung und Aufwand in der Erstellung neuer Ideen für Speisen und Getränke stecken und wie sich diese vermarkten lassen. Wenn Sie hier Hilfe benötigen, unterstützen wir Sie natürlich gerne. Nehmen Sie unser kostenloses Erstgespräch in Anspruch und wir machen uns gemeinsam Gedanken, ob Ihre Idee für den Markt geeignet sein könnte.