Welche Rolle spielt ein Prototyp für die Ideenvermarktung?
Ein Prototyp kann den entscheidenden Unterschied in der Vermarktung ausmachen, muss er aber nicht!
In Gesprächen mit Erfindern hören wir oftmals, dass sie zögern ihre Ideen preiszugeben, weil es dafür noch keinen Prototypen vorzuzeigen gibt. Hier können wir aber Entwarnung geben: Ein Prototyp ist eine wunderbare Möglichkeit die Funktionalität einer Idee zu zeigen. Jedoch gibt es auch Möglichkeiten eine Idee ohne Prototyp zu vermarkten.
Warum ist ein Prototyp nicht zwingend notwendig?!
Weil es für diverse Erfindungen ausreicht, dass das Produkt digital dargestellt wird!
Dies hängt häufig von der Art der Erfindung ab. Oft ist es naheliegend wie die Funktionsweise der Idee auszusehen hat. Dann kommt es eher darauf an, wie die Erfindung eingesetzt wird (z.B. Anwendungsgebiete) oder wie die Ausgestaltung geplant ist (z.B. mit welchen Elementen die ursprüngliche Idee an Mehrwert erhält). Dies lässt sich gut über Visualisierungen darstellen, um so einen ersten Eindruck vom Design zu vermitteln und wie das Produkt später einmal aussehen könnte.
Weil ein Prototyp hohe Entwicklungs- und Herstellungskosten verursachen kann!
Sinn und Zweck der Konstruktion eines Funktionsmodelles bzw. Prototyps ist es herauszufinden, ob eine theoretische Vorstellung bzw. Lösung in der Praxis auch die gewünschten Ergebnisse bringt. Die Erstellung eines Funktionsmodelles/Prototypen ist oft mit Tüftelei verbunden und dient der Entdeckung von Ideen, um ein bestimmtes Problem zu lösen. Das kann sich erfahrungsgemäß auch über einen längeren Zeitraum hinziehen, wobei dann auch einiges an Kapital fließen kann.
Denn es gibt keine Garantie, dass die angedachte Lösung wie erwartet funktioniert und den angedachten Vorstellungen entspricht. Eine Konstruktion kann Lösungen aufzeigen, genauso kann diese verdeutlichen, welche Ansätze und Gedanken nicht funktionieren und wo und ob diese neu durchdacht werden müssen.
Ganz abgesehen davon, dass jede Erfindung eine andere Umsetzung abverlangt, kann hier je nach materiellem, zeitlichem und fachlichem Aufwand auch einiges an Investment für den Erfinder notwendig werden.
Weil eventuell ein Schutzrechtsinteressent bereit ist, den Prototypen zu finanzieren!
Wenn eine Firma im Zuge der Schutzrechtsverwertung ernsthaftes Interesse an einer Idee zeigt und über eigene Mittel verfügt, ist es realistisch, dass die Entwicklung eines Prototypens von jener Firma übernommen wird. Zudem kann es vorkommen, dass die Firma bereits über frühere Entwicklungen verfügt, die der Erfindung ähneln und diese nur noch ausbauen müssen. Zudem steht den Unternehmen meist schon die Mittel wie Maschinen bereit, um einen Prototypen zu bauen oder haben entsprechende Kontakte, um einen Prototypen bauen zu lassen. In einem solchen Fall erfolgt die Entwicklung in der Regel in Zusammenarbeit mit dem Erfinder und die Kosten für den Erfinder werden minimiert, wenn sich eine Firma daran beteiligt oder den Prototypen in Auftrag gibt.
Weil die Entscheidung für einen Prototypen nicht notwendigerweise am Anfang passieren muss!
Jede Erfindung durchläuft individuelle Phasen und nicht immer steht die Fertigung eines Prototypens gleich zu Anfang auf der Agenda. Ein Prototyp macht z.B. erst zu einem späteren Zeitpunkt Sinn, wenn vorab geklärt werden muss, was bereits in dem Bereich entwickelt wurde. Darüber kann uns der Markt im Zuge der Verwertung gut Auskunft geben. Industrielle Entwicklungen sind meist schon seit Jahren in der Pipeline und die Funktionalität einer Erfindung ist gegebenenfalls bereits nachgewiesen. Das würde die Herstellung eines Prototypens überflüssig machen.
Oder es kann sein, dass während der Firmenansprache erst interne Gespräche stattfinden müssen, ob ein neuer Bereich im Produktportfolio einer Firma angestrebt wird, für den die Erfindung eine Lösung bietet. Wenn das geklärt ist, kann man sich zu einem späteren Zeitpunkt immer noch mit der Herstellung eines Prototypens beschäftigen.
Hier gibt es zahlreiche Beispiele aus der Praxis, wann ein Prototyp notwendig wird und wann eben noch nicht. Unsere Aufgabe in der Ideenvermarktung ist es, die Idee gut zu präsentieren und Möglichkeiten der Ausgestaltung noch offen zu lassen, um spätere Lizenzierungen nicht unnötig einzuschränken. Da haben sich Visualisierungen als gute Option erwiesen, weil sie die Erfindung grafisch darstellen und die finale technische Ausgestaltung noch nicht festgesetzt wurde.
Unser Fazit ob Prototyp, ja oder nein?
Ein Prototyp kann nie schaden, jedoch ist dieser nicht ausschließlich für einen Erfolg in der Vermarktung verantwortlich. Wir starten die Ideenverwertung zum Großteil ohne Prototypen. Eine perfekte grafische Aufbereitung, kann genauso zur positiven Verwertung führen und eine Erfindung erfolgreich auf den Markt bringen.
Planen Sie Ihre Erfindung zu vermarkten und verfügen Sie womöglich noch nicht über einen Prototyp? Dann helfen wir Ihnen gerne. Reichen Sie Ihre Idee bei uns ein und gemeinsam können wir uns Gedanken zu der idealen Vermarktung Ihrer Erfindung machen.